TheaterTotal „Böse Geister“

7. Mai 2015
19:00bis22:00

 

TheaterTotal ist jung, ist intensiv, ist Theater in all seinen Facetten. Theater macht Mut. TheaterTotal ist Lernen fürs Leben.

Theater Total ist ein Ort, an dem junge Menschen und erfahrene Künstler sich begegnen. Unter der künstlerischen Leitung von Barbara Wollrath-Kramer gibt TheaterTotal jährlich 30 jungen und interessierten Erwachsenen die Möglichkeit, sich auf einer ganzen Bandbreite kreativer Berufe auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln.
Bei der Zusammenarbeit mit international bekannten, professionellen Künstlern werden die Teilnehmer in Schauspiel, Tanz, Gesang, Kostümschneiderei, Bühnenbild, Ton und Technik, Regieassistenz, Management, Fundraising, Grafik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ausgebildet.

All ihre Kraft und Zeit widmen sie dem einen gemeinsamen Ziel – mit Theater total zu begeistern. Der Name ist Programm, denn das Theater wird total, in all seinen Facetten hautnah erfahren. Aus gemeinsamem Engagement entsteht ein selbst erarbeitetes Theaterstück, das mit einer selbstorganisierten Tournee in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgeführt wird. TheaterTotal möchte jungen Menschen Orientierung geben und damit Perspektiven schaffen für Leben und Beruf. TheaterTotal heißt: Lernen durch Erfahrung.

TheaterTotal ist Träger des Robert-Jungk-Preises und wurde durch mehrmalige Einladungen zu den Jugendtheatertreffen der Berliner Festspiele ausgezeichnet.

Am Donnerstag, dem 07. Mai 2015 gastiert TheaterTotal auf Einladung des Kulturring Brakel e.V. in der Stadthalle Brakel mit der Inszenierung „Böse Geister“ nach dem Roman von Fjodor Dostojewskij.

Die gebürtige Brakelerin Nele Eilebrecht gehört ebenfalls zum aktuellen Ensemble, welches nach der Premiere dieser Inszenierung im März in Bochum auf anschließender Tournee durch Deutschland reist.

 

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Die Inszenierung:

Böse Geister

nach dem Roman von Fjodor Dostojewskij

Keine Wegspur, nichts zu sehen,
wissen wir noch, wo wir sind?
Böse Geister, scheint es drehen
uns im Kreis, im Wirbelwind
(A. S. Puschkin)

In Dostojewskijs Roman aus dem Jahr 1871 verarbeitet er die 10 vorangegangenen Jahre – in denen unter anderem die Leibeigenschaft der Bauern abgeschafft wurde, in St. Petersburg die Studentenunruhen blutig beendet wurden und eine ganze Generation junger Menschen dem Zaren den Rücken zudreht und dem Nihilismus in die Falle geht.
Nikolaj Stawrogin findet sich im Dorf seiner Mutter wieder, wo alles seit Jahren den gleichen Mustern folgt. Intrige, Neid, Angst und Obsession. Die Bösen Geister des Ortes haben sich breitgemacht. Nikolaj taucht tief in das Leben des Landadels ein. Er ist süchtig nach Selbsterfahrung. Das schale Gefühl bekommt er dabei jedoch nicht los. Warum bin ich hier? Was ist mein Ziel? Wofür lohnt es sich zu kämpfen? All diese Fragen scheinen sich ihm nicht mehr zu stellen. Als eine terroristische Gruppe ihn als Gallionsfigur gewinnen will, fangen die Ereignisse an, sich zu überschlagen. Am Ende stehen ein abgebrannter Stadtteil, eine Handvoll Tote und ein großes Gefühl der Reue.

Der im damaligen Russland aufkommende Nihilismus bildete den Grund, auf dem die totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts gedeihen konnten. Dostojewskij will uns die Sinne für die Zeit des Übergangs schärfen und zeigt auf, wozu moralische Gleichgültigkeit führen kann. Und so gilt es auch für uns genauer hinzusehen, wer heute unsere Meinung beeinflusst. Wir unterliegen den gleichen Versuchungen und Gefahren und teilen die gleiche Verantwortung, wie die Figuren Dostojewskijs. Ob Pegida oder „je suis Charlie“, es gilt zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden – sonst laufen wir Gefahr, nicht mehr als Material für die Pläne anderer zu sein.
Es sind die drängenden politischen Fragen nach Verantwortung und der Wahl der Mittel, aber noch mehr die Menschen und deren alltägliche Komik wie Tragik, die Dostojewskij so groß machen. In unserer unlösbar komplizierten Welt der Kleinkriege und des Terrorismus ist Dostojewskij der Scheinwerfer, der einen scharfen Schatten zeichnet. Und trotz düsterer Atmosphäre funkelt es vor humoristischen Einlagen und temperamentvollen Dialogen. In stimmungsvollen Bildern taucht das junge Ensemble von TheaterTotal in Dostojewskijs Welt ein, die die Gesellschaft von heute spiegelt. Verwoben mit Musik und choreografischen Elementen fächert sich die Vielschichtigkeit des Dramas langsam auf, während die Handlung unnachgiebig vorangetrieben wird.

 

Eine Veranstaltung von TheaterTotal mit freundlicher Unterstützung des Kulturring Brakel e.V.

Ort: Stadthalle, Am Schützenanger 4, 33034 Brakel

Einlass 18:00 Uhr  /  Beginn 19:00 Uhr

Indoorgastronomie / freie Sitzplatzwahl

 

Informationen zum Kartenvorverkauf :

Vorverkauf:

Westfalen-Blatt Brakel, Höxter, Warburg, Paderborn

und Service-Punkt >>>

TUI Reisecenter, Am Markt 3, 33034 Brakel

Abendkasse: ab 18:00 Uhr

Stadthalle, Am Schützenanger 4, 33034 Brakel

TheaterTotal – Kartenhotline:  0234 – 973 1673

Tickets: 15€/10€/5€ (ab einer Schülergruppe von fünf Personen)

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